Der Wellenreiter
                          Wirtschaftsthemen der Zeit

 

   

03. Februar 2006
Der "GEYA"-Indikator
 

Das Internet ist unbestritten die größte technologische Innovation, die das Ende des 20. Jahrhunderts mit sich gebracht hat. Globalisierung – so wie wir sie heute wahrnehmen – wurde durch das Internet erst möglich. Die Nasdaq-Blase des Jahres 2000 war nicht zuletzt durch die Gründungseuphorie im Zeitalter des Internets entstanden. In der Zeit danach sind etliche Internet-Firmen von der Bildfläche verschwunden, die darwinistische Auslese fand unerbittlich statt. Die Stärksten überlebten, und an der Spitze dieser Auslese haben sich vier Internet-Firmen etabliert, die jedes Kind kennt. Deren Namen tauchen allesamt im „Global Ranking“ der jährlich vom US-Magazin „Business Week“ veröffentlichten Liste der 100 wertvollsten Markennamen auf. Es sind „Google“ (Platz 38), „Ebay“ (55), „Yahoo“ (58) und „Amazon“ (68).

Wir fanden es interessant, herauszufinden, ob diese Unternehmen einen Einfluss auf die allgemeine Börsenentwicklung ausüben. In einem ersten Schritt haben wir die Verläufe der vier Werte indexiert (Startdatum war der Tag der Google-IPO am 19.08.2004) und gleichgewichtet zu einem Indikator zusammengefasst. Wir haben ihn den „GEYA“-Indikator getauft (Google, Ebay, Yahoo, Amazon).

Der folgende Chart zeigt den Verlauf des GEYA-Indikators seit dem 19.08.2004. Zum Vergleich ist der Verlauf des S&P500 eingezeichnet.

Aus der Grafik wird deutlich, dass der GEYA-Indikator einen vorlaufenden Charakter besitzt. Man schaue sich die Bodenbildung im März-/April 2005 (blauer Kreis) an: Während der GEYA-Indikator ein Doppeltief markierte, fiel der S&P500 im April 2005 nochmals deutlich.

Derzeit interessanter ist die aktuelle Top-Bildung, die derjenigen aus dem Frühjahr 2004 gleicht. Damals markierte der GEYA-Indikator im Januar ein Hoch und fiel bis Ende März. Im Gegensatz dazu konnte sich der S&P500 nochmals zu einem neuen Hoch im März 2004 aufschwingen. Damals wie heute zeigt der GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 relative Schwäche. Der Unterschied ist, dass die Abverkauf prozentual gesehen in den vergange-nen Wochen wesentlich stärker war als vor einem Jahr. Dies ist als ein eindeutiges Warnzeichen für den breiten Markt anzusehen. Erst wenn der GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 - wie im April 2004 gesehen - relative Stärke zeigt, dürfte es an der Zeit sein, den nächsten substantiellen Aufwärtsschub im breiten Markt zu erwarten. In unserer im Dezember 2005 erschienenen Jahresprognose 2006 haben wir den von uns erwarteten Verlauf des Marktes im Jahr 2006 skizziert.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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Knapp 100 Seiten, mehr als 100 Abbildungen: unsere bisher umfangreichste Jahresprognose ist erschienen. Als Sonderthema haben wir uns in diesem Jahr für das Thema „Inflation“ entschieden. Wir versuchen die Treiber der Inflation zu identifizieren und nennen Frühwarnindikatoren für einen Inflationshöhepunkt. Wir betrachten neben dem Aktienmarkt die Rohstoffe (inklusive Gold und Kupfer) sowie die Anleihen und die Währungen, weil diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Nähere Informationen zu Bezug, Inhalten und Abbildungsverzeichnis unter

http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2006.html

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Endspurt zum VTAD-Award: 1000 Euro sind ausgelobt
Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) vergibt erstmals einen Preis für die beste Technische Analyse. Die VTAD möchte mit dieser Auslobung Kreativität und analytisches Geschick im deutschsprachigen Raum auf diesem Gebiet fördern. Der so genannte „VTAD-Award“ wird für eine Leistung vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technischen Analyse vermittelt oder etablierte Techniken entscheidend weiterführt. Praxisbezogene Analysen, die auf einer soliden Recherche beruhen und mit einem Text versehen sind, der durch die Klarheit der Argumentation besticht, werden von der Jury bevorzugt.

Die Jury besteht aus folgenden Personen:
- Dr. Gregor Bauer (1. Vorsitzender der VTAD)
- Klaus Deppermann (BHF-Bank)
- Ralf Flierl (Chefredakteur Smart Investor)
- Dr. Michael Lorenz (Regionalmanager Chemnitz)
- Marcel Mussler (Mussler-Briefe)
- Robert Rethfeld (Wellenreiter-Invest; Jury-Vorsitz; Non-Voting)

Bewerben können sich all diejenigen, die an dem Thema „Technische Analyse“ interessiert sind. Die Preisvergabe erfolgt anlässlich der Vorstellung des VTAD-Frühjahrsgutachtens im Frühjahr 2006. Der Sieger erhält 1000 Euro. Co-Sponsor ist das Smart Investor-Magazin.

Die Richtlinien für die Vergabe können hier abgerufen werden. Zusätzliche Fragen beantwortet der Jury-Vorsitzende Robert Rethfeld unter rrethfeld@wellenreiter-invest.de

 

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Robert Rethfeld
 

 

 

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