Performance des September in Wahljahren
Der September ist als
schwächster Monat des Jahres bekannt. Seit 1930 beträgt seine
durchschnittliche Performance minus 1,46%.
Mich hat die Häufigkeitsverteilung des September interessiert. Auf dem
unteren Chart sind alle Septemberbewegungen seit 1930 im Dow dargestellt,
eingeteilt in Kategorien nach ihrer prozentualen Veränderung. Die rote
Linie trennt die Minus- von den Plus-Monaten.
Als erstes springt die Kategorie mit der größten
Häufigkeit ins Auge. Das ist die Kategorie -2 bis 0 Prozent gleich links
von der roten Linie. Bisher fielen 22 September in diesen Bereich. Die
Extrema waren der September 1930 mit einem Minus von 30,70 Prozent sowie
der September 1939 mit einem Plus von 11,72 Prozent. Von 74
Septembermonaten endeten nur 28 im Plus; die Wahrscheinlichkeit eines
positiven Septembers beträgt lediglich 37,8%.
In Wahljahren sieht das Bild ein wenig anders aus, der September scheint
geradezu „besänftigt“: Extrema gibt es nicht. Die schlechteste
Wahljahres-September-Performance wurde 1960 mit -7,32 Prozent gemessen,
die beste 1968 mit +4,44 Prozent. Dies zeigt, dass der September in
Wahljahren ein Monat des Abwartens ist. Dafür spricht auch, dass die
durchschnittliche Performance mit minus 0,15 Prozent einen
vernachlässigbaren Verlust aufweist. Die Wahrscheinlichkeit eines positiv
endenden September in Wahljahren beträgt 44,44 Prozent.
Fazit: Der September verhält sich in
Wahljahren wesentlich freundlicher als in Nicht-Wahljahren und zeigt nur
geringe Ausreißer nach unten und nach oben. Der moderierende Einfluss der
bevorstehenden Wahl ist deutlich erkennbar. Dennoch ist der September auch
in Wahljahren durchschnittlich ein – wenn auch leichter – Minusmonat.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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