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Euro/Dollar auf den Punkt
Wie andere Geldinstitute auch erstellt Merrill Lynch Jahresprognosen zu diversen
Märkten für seine Kunden. Am 8. Januar 2004 erschien auf der Website des
US-Brokers die
Vorhersage für den Euro/Dollar-Kurs, zusammengestellt vom FX-Team („Foreign
Exchange“) des Finanzdienstleisters.
Der Kernsatz der Studie (Originaltext Januar 2004) lautet wie folgt: “To many
investors, the cycle of dollar weakness is in a mature stage. While most see the
risk of further weakness, the degree of the dollar’s decline is expected to be
extremely modest from this point forward. Latest estimates from Consensus
Economics for December place the median estimate for EUR-USD at 1,22 ... for
end-2004. While this may qualify as “dollar bearish,” they assume a much more
optimistic outlook for the US$ than we think is likely. Our equivalent estimate
… is 1,33.“
Noch ist das Jahr 2004 nicht zu Ende. Nichtsdestotrotz ziehe ich bereits jetzt
meinen Hut vor dem Merrill Lynch FX-Team. Um so interessanter ist ein Aussage,
die das Jahr 2005 betrifft: „We expect another 10% decline in the trade-weighted
dollar in 2004, and an overshooting through 2005.“ An anderer Stelle in dem
Report heißt es, dass der Euro Mitte 2005 mit 1,40 seinen Höchststand erreichen
soll.
Nehmen wir diese Aussage und überprüfen wir sie anhand einiger Charts. Zunächst
das große Bild. Der Euro (vor 1998:Deutsche Mark) befindet sich seit 35 Jahren
in einem stetigen Aufwärtstrend gegenüber dem US-Dollar.
Das Topp wurde 1995 bei ca. 1,42 erreicht. Dies bedeutet, dass Merrill Lynch den
Euro Mitte 2005 nahe seinem Allzeithoch erwartet.
Der Blick auf Euro/Dollar-Chart seit 1994 legt eine inverse SKS-Formation frei,
deren Nackenlinie (rot) bei 1,20 verläuft. Der Chart zeigt auch, dass bei 1,33
ein Widerstand ins Spiel kommt (Hoch von Mitte 1996), der durch die gelbe Linie
symbolisiert wird.
Schließlich ist auch das Allzeithoch aus dem Jahr 1995 bei 1,42 markiert (grüne
Linie). Das Ziel der SKS-Formation befindet sich bei 1,57.
Wir könnte der Verlauf des Euro im kommenden Jahr aussehen? Wir wissen, dass
Euro und Gold im Gleichschritt traden und glauben nicht, dass sich dieser
Zusammenhang im kommenden Jahr großartig verändern wird. Ergo: Wenn uns eine
Verlaufs-Einschätzung des Goldpreises für das Jahr 2005 zur Verfügung stehen
würde, könnten wir den Verlauf des Euro ebenfalls antizipieren.
In den 70er Jahren wurde zuletzt ein Gold-Bullenmarkt verzeichnet. Es erscheint
deshalb logisch, sich für Verlaufsvergleiche die damaligen Charts anzuschauen.
Der Gold-Bullenmarkt der 70er Jahre startete im Dezember 1969, der aktuelle im
April 2001. Synchronisiert man beide Tiefs, so ergibt sich der folgende Verlauf:
Einem Topp im November/Dezember 2004 im Goldpreis würde ein Tief im März 2005
folgen. Im August 2005 würde Gold ein neues Hoch erzielen. Da Euro und Gold im
Gleichschritt traden, bietet sich die gleiche Aussage auch für den Euro an. Das
interessante an dieser Vorhersage ist, dass sie sich mit der Merrill
Lynch-Vorhersage eines Topps im Euro Mitte 2005 deckt.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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Robert Rethfeld
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