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Unterdurchschnittliche Jahrzehnte
Das 5er-Jahr ist das stärkste Jahr einer Dekade,
das 7er-Jahr häufig schwach. Diese Aussagen sind weitgehend bekannt und
manifestieren sich im nachfolgend abgebildeten durchschnittlichen
Dekadenverlauf.
Das 5er-Jahr schafft ein Plus von 35 Prozent;
durchschnittlich verbleibt am Ende einer Dekade ein Plus von knapp 100 Prozent.
So richtig spannend wird es erst, wenn man die Dekaden in überdurchschnittliche
sowie unterdurchschnittliche Verläufe einteilt. Überdurchschnittlich verliefen
vier der letzten zehn Dekaden: Die 1920er, 1950er, 1980er und 1990er Jahre.
Nachfolgend sind alle überdurchschnittlichen Dekaden als Durchschnittsverlauf
zusammengefasst:
Wer zu Beginn eines überdurchschnittlichen
Jahrzehntes investierte, durfte sich am Ende über einen Gewinn von mehr als 200
Prozent freuen.
Unterdurchschnittlich verliefen hingegen sechs der letzten zehn Jahrzehnte: die
1900er, 1910er, 1930er, 1940er, 1960er, 1970er Jahre. Fasst man die
unterdurchschnittlichen Jahrzehnte in einem Chart zusammen, so wird deutlich,
dass die Rendite des Dow Jones Index in sechs der letzten zehn Jahrzehnte
durchschnittlich lediglich 10 Prozent betragen hat - das sind magere ein Prozent
pro Jahr. Soviel zum Thema: „Aktien steigen immer“.
Auf dem Chart ragt das 5er-Jahr absolut heraus.
Während man auf das Gesamtjahrzehnt eine Rendite von 10 Prozent erzielt, lassen
sich allein im 5er-Jahr durchschnittlich 30 Prozent mitnehmen. Schlussfolgerung:
Bleibt man in unterdurchschnittlichen Dekaden in 9 von 10 Jahren in Cash und
investiert sein Geld ausschließlich im fünften Jahr, so sticht man die Rendite
eines unterdurchschnittlichen Jahrzehnts locker aus.
Da wir annehmen, dass das gegenwärtige Jahrzehnt
unterdurchschnittlich verlaufen wird, haben wir dessen bisherigen Verlauf in den
Chart eingezeichnet. Danach würde sich der Dow im ersten Drittel der stärksten
Marktphase des gesamten Jahrzehnts befinden.
Ebenfalls interessant ist hier die Tatsache, dass das Dekadenhoch in der Regel
zu Beginn des sechsten Jahres erfolgt und dass das sechste und siebte Jahr
normalerweise sehr unerfreulich verlaufen.
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Bei der Betrachtung der Zahlenreihen offenbaren sich zwei 30-Jahres-Zyklen: Ein
Zyklus der überdurchschnittlichen Jahrzehnte, der sich aus den Dekaden 1920,
1950, 1980 und - konsequenterweise – 2010?? zusammensetzt sowie ein Zyklus der
unterdurchschnitt-lichen Jahrzehnte, der die 1910er, 1940er, 1970er Dekaden
umfasst. Hier würde sich logischerweise die gegenwärtige – also die 2000er –
Dekade einreihen.
Der letztgenannte 30-Jahres-Zyklus lässt sich sogar bis zu den 1820er Jahren
zurückverfolgen. Die Dekaden 1820, 1850, 1880, 1910, 1940 und 1970 brachten es
auf eine – absolut unterdurchschnittliche - Rendite von 11 Prozent pro Jahrzehnt
oder 1,1 Prozent pro Jahr. Von diesen Dekaden waren die von 1940 mit einem Plus
von 33% die stärkste, was auf 10 Jahre verteilt lediglich 3,3 Prozent Rendite
pro Jahr bedeutet.
Aus diesen Zyklusgedanken ergibt sich folgende Konsequenz: Während das 2000er
Jahrzehnt unterdurchschnittlich verlaufen sollte, würde sich das 2010er
Jahrzehnt in den 30-Jahres-Zyklus der überdurchschnittlichen Jahre einfügen.
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Hinweis: Am Samstag, den 5. März findet die erste VTAD-Frühjahrskonferenz in Bad
Soden/Ts. bei Frankfurt/M. statt. Informationen zu Programm und Referenten
finden Sie
hier.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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