Im Rahmen einer
Rohstoff-Studie – die wir voraussichtlich am kommenden Wochenende
veröffentlichen werden - haben wir uns zurück in die 70er Jahre begeben und
einige Verlaufsvergleiche durchgeführt. Einige Ergebnisse aus dem
Edelmetallsektor erscheinen uns so interessant, dass wir sie nachfolgend
präsentieren möchten.
Die folgenden Charts sind exakt 30 Jahre zueinander versetzt. Im Rahmen der
Zeiteinheiten ist nichts gestaucht, verschoben oder sonst wie bewegt worden
- mit einer Ausnahme, auf die wir später extra hinweisen.
Die prozentuale Preissymmetrie ist der besseren Übersichtlichkeit geopfert
worden. Beispielsweise stieg der Goldpreis zwischen 1971 und 1974 um das
vierfache, während er sich zwischen 2001 und 2004 nicht einmal verdoppelte.
Gold hätte nach diesem Verlaufsvergleich seinen Zenit einstweilen
überschritten. Die Bewegungen sind derart gleichartig, dass man sich schwer
tut, hier von Zufälligkeiten zu sprechen.
Damals vollzog der Goldpreis ein Fibo-Retracement auf seine 50%-Marke. Das
entspräche einem Rückgang auf 350 bis 360 Dollar bis Mitte 2006.
Bevor wir als Goldgegner gebrandmarkt werden, zeigen wir den nächsten Chart,
in dem der Zeitraum bis in die Jahre 1982/2012 erweitert wurde. Man muss
fast mit der Lupe hinschauen, aber es wird hinreichend deutlich, dass dem
Verlaufsvergleich zufolge ab Mitte 2006 eine finale, ca. 3jährige
Aufwärtsphase beginnen würde.
Gemäß den Fibo-Extensionen entspräche das Hoch des Jahres 1980 – damals lag
es bei 850 Dollar – einem Preis von etwa 1300 Dollar im Jahr 2010. Die
Charts sind übrigens arithmetisch, was optisch wild aussieht, aber in den
Preiszielen keinen Unterschied macht.
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Ist dieser Chartverlauf ein Einzelfall oder existiert noch eine weitere
Entsprechung? Es gibt eine, und das ist Silber.
Man beachte den explosionsartigen Anstieg, der 1974 bzw. 2004 erfolgte sowie
die nachfolgend einsetzende Volatilität. Im Gegensatz zu Gold rutschte
Silber in den Jahren 1975 und 1976 nicht durch, sondern pendelte in einer
Handelspanne zwischen 4 und 5 Dollar, was heute einer Spanne zwischen 6,50
und 7,50 Dollar entsprechen würde.
Auf dem folgenden Chart ist der weitere Fortgang des Silberpreises in den
70er-Jahren deutlich zu erkennen.
Wir möchten an dieser Stelle keine Preisziele nennen. Doch selbst wenn „nur“
die Marke von 41,50 Dollar aus dem Januar 1980 erreicht werden würde, wäre
dies schon eine Outperformance des für Gold analog zu den 70er Jahren zu
erwartenden Preisziels.
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Wie in der vergangenen Woche bereits gezeigt, besteht eine weitere
Gemeinsamkeit zwischen den 70ern und dem aktuellen Jahrzehnt in der
Verlaufsähnlichkeit der Silber/Gold-Ratio.
Danach müsste Silber Gold in den nächsten Monaten outperformen. Und
tatsächlich zeigt dies der charttechnische Ausbruch der Silber/Gold-Ratio
aus einer langfristigen Dreiecksformation an.
Alles deutet darauf hin, dass Silber in den nächsten Monaten seine relative
Stärke gegenüber Gold ausspielen wird. Für den Fall eines Kursrutsches in
Gold wäre Silber eine mögliche Alternative.
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Man kann solche Vergleiche auch für Währungen anstellen. In Ermangelung
einer zuverlässigen Euro-Historie haben wir den Schweizer Franken gewählt,
der sich in etwa wie der Euro zum US-Dollar bewegt. Auch hier gibt es
Verlaufsähnlichkeiten, allerdings nicht ganz so übereinstimmend wie bei den
Edelmetallen.
Es sei denn, man verschiebt die Zeitachse um 2 Monate gegeneinander, dann
kommt man der Sache schon näher:
Und auch hier möchten wir Ihnen den weiteren Verlauf nach 1976 nicht
vorenthalten (Zeitachse nicht verschoben).
Keine schlechten Aussichten für Franken und Euro.
Fazit: Man kann darüber streiten, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
derzeit ähnlich sind wie in den Siebzigern. Und aktuell weisen Gold und
Silber in die andere Richtung. Doch speziell bei Gold sollte man hellhörig
werden, falls das Tief vom 31. Mai (413 Euro) nochmals unterschritten wird.
In einem solchen Fall haben die oben beschriebenen Zusammenhänge eine gute
Chance auf Verwirklichung und dann wäre es fahrlässig, diese Charts nicht im
Hinterkopf zu behalten.
Hinweis: Sollte es so kommen wie hier darstellt, sollte man den Kauf
währungsgesicherter Zertifikate nicht vergessen, ansonsten würde man als
Europäer am finalen Edelmetallanstieg aufgrund der Euro-Stärke nur wenig
partizipieren.
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Die vor zwei Wochen angekündigte Energie-Effizienzstudie stellen wir
zugunsten der oben erwähnten Rohstoff-Studie zunächst zurück.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest