Angesichts der gegenwärtigen Marktdynamik
fragen sich viele Anleger, ob die Aktienmärkte an dieser Stelle nicht
bereits ihr Jahreshoch gesehen haben.
Wir glauben, dass sich die Rallye an den Aktienmärkten fortsetzen wird.
Einen Teil der Erklärung - mit den Themenbereichen 5er Jahre und Put-Call/Ratio
- haben wir in einem
Interview mit der Börsenseite der ARD geliefert. Doch das Puzzle ist
damit noch nicht vollständig.
Hinzufügen sollte man in jedem Fall den Verlauf der Durchschnittsblase.
Blasen – wie die des Jahres 2000 – platzen nicht einfach so, sondern formen
dabei einen Rhythmus. Beispielsweise generieren Blasen üblicherweise Tiefs 2
½ und 5 Jahre nach dem Topp. Eine ausführliche Erläuterung der
Durchschnittsblase ist
hier zu finden.
Im folgenden Chart haben wir den durchschnittlichen Verlauf einer Blase
(rote Linie) sowie die Verläufe des Nasdaq seit dem Jahr 2000, des Nikkei
seit 1990 und des Dow seit 1929 dargestellt.
Man erkennt deutlich die wichtigen Tiefs nach 2 ½ und 5 Jahren. Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt noch entscheidender ist die Beobachtung, dass sich
im Zeitraum zwischen 5 ½ und 6 ½ Jahren nach dem Platzen der Blase (grau
markiert) ein „Sweet Spot“ im Aktienmarktverlauf ergibt: Es ist die stärkste
Phase der Jahre 1 bis 10 nach dem Euphorietopp.
Dies gilt – wie der nächste Chart zeigt – nicht nur für Aktien-, sondern
auch für die Rohstoffmärkte.
Gold und Platin hatten ebenfalls in diesem Zeitraum ihre stärkste Phase
(graues Feld nächster Chart) nach dem Platzen der Blase im Jahr 1980. Die
einzige Ausnahme bildet Silber.
Zwischenfazit: Das Platzen von Blasen verläuft nicht willkürlich. Die
gegenwärtige Phase begünstigt eine Aufwärtsentwicklung.
Ein anderer Faktor ist die Art und Weise, wie Dekaden üblicherweise
verlaufen. In einem
früheren Wochenend-Wellenreiter hatten die Zusammenhänge verdeutlicht
und eine Aufteilung in den Verlauf von überdurchschnittlichen und
unterdurchschnittlichen Jahrzehnten vorgenommen. Der bisherige Verlauf des
aktuellen Jahrzehnts ist mäßig erfolgreich, so dass wir dieses Jahrzehnt im
folgenden Chart mit dem Durchschnittsverlauf der unterdurchschnittlichen
Jahrzehnte vergleichen möchten.
Der Verlaufschart verdeutlicht, dass sich der Gesamtgewinn eines
unterdurchschnittlichen Jahrzehnts auf das 5er-Jahr konzentriert (graues
Feld). Alle anderen Jahre weisen Verluste bzw. nur mäßige Gewinne auf.
Wie haben sich die Einzeljahre dieses Jahrzehnts im Vergleich zu den
unterdurchschnitt-lichen Jahrzehnten entwickelt? Wie die folgende Abbildung
zeigt, entsprachen 2000 und 2001 in etwa ihren Durchschnittswerten. Das Jahr
2002 war deutlich schwächer als der Durchschnitt, dafür war das Jahr 2003
deutlich stärker. 2004 entsprach wiederum dem Durchschnittswert.
Das Jahr 2005 bleibt gegenwärtig weit hinter seinem Durchschnitt zurück,
doch sollte man bedenken, dass der Großteil der Gewinne üblicherweise in der
zweiten Jahreshälfte erzielt wird.
Fazit: Das übliche Verhalten der Durchschnittsblase sowie der
unterdurchschnittlichen Jahrzehnte weisen auf einen günstigen Restverlauf
des Jahres 2005 hin.
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