Die besondere Rolle der Zahl Sieben an den Finanzmärkten
Ob James Bond 007, Spiel 77, 7Up oder die sieben Weltwunder: Die Zahl
Sieben ist eine besonders gern verwendete Zahl, und das seit alters her.
Weitere Beispiele sind die sieben Todsünden, das „Buch mit sieben
Siegeln“, der Siebenschläfer, das Siebengebirge, Schneewittchen und die
sieben Zwerge, die Siebenmeilenstiefel, die TV-Comedy „Sieben Tage, sieben
Köpfe“, der Sender ProSieben und das verflixte siebente Jahr. Im Bereich
der Mobilität findet man den Flugzeughersteller Boeing, der seine Produkte
nach dem Muster „7?7“ benennt und den Autobauer BMW, der die 7er-Reihe als
sein Premium-Produkt entwickelt hat. Kein Wunder, denn die häufigste
Antwort auf die Frage nach der Lieblingszahl oder bei der Frage nach einer
beliebigen Zahl zwischen Eins und Neun ist die Zahl Sieben. Die Woche
besteht aus sieben Tagen, wobei alle Wochentage im römischen Reich nach
den damals bekannten sieben wichtigsten Himmelsgestirnen benannt sind:
Sonntag (Sonne); Montag (Mond); Dienstag (lat.“dies martis“, Mars) usw.
Der Lauf des Mondes um die Erde dauert etwa 28 Tage (gleich vier mal
sieben Tage). Viele weitere gut recherchierte Informationen zur Zahl
Sieben finden sich hier.
In welchem Zusammenhang steht die Zahl Sieben mit den Finanzmärkten?
Insbesondere in den US-Indizes finden sich viele Hinweise auf die
herausragende Bedeutung der Zahl Sieben. Man muss nur einen Blick auf die
wichtigsten Tiefs der vergangenen 20 Jahre werfen.
Dabei scheint insbesondere die Zahl 776 bzw. 777 eine wichtige Rolle zu
spielen. Am 12.08.1982 endete einer der längsten Bärenmärkte der
US-Geschichte; gleichzeitig begann der Bullenmarkt der 80er und
90er-Jahre. Der Dow Jones Index beendete diesen Tag mit 776,92 Punkten
(gerundet 777).
Ein anderes wichtiges Datum ist der 09.10.2002. Dieser Tag bedeutete das
Ende der Abwärtsbewegung seit Anfang 2000 und gleichzeitig den Beginn der
derzeitigen bullischen Marktphase in den USA. Der S&P500 beendete diesen
Tag mit 776,76 Punkten (gerundet 777). Multipliziert man 776,76 Punkte mit
zwei, so gelangt man auf 1553 Punkte, dem Allzeithoch des S&P500. Die
Zahlenfolge 776 findet sich im Gründungsdatum der USA wieder (1776).
Die Zahlenfolge 777 soll laut
Liste der besonderen Zahlen in der Bibel für
„göttliche Vollkommenheit und Gerechtigkeit“ stehen. Jedenfalls waren die
beiden genannten Bärenmärkte bei 777 Punkten „vollkommen“ zu Ende und
„gerechte“ Bullenmärkte begannen ;-).
Die Zahl Sieben findet sich bei weiteren wichtigen Ereignissen. Das
Crash-Tief vom 19.10.1987 notierte auf Schlusskursbasis im Dow Jones Index
bei 1739 Punkten. Das war zwar das Tief, aber es wurde noch einmal
getestet, und zwar am 4.12.1987 mit 1767 Punkten, nachdem der Dow am
Vorabend bei 1776 Punkten geschlossen hatte.
Das Tief vom 23.07.02 beendete die Sommer-Talfahrt des Dow bei 7703
Punkten. Im Bereich zwischen 7.000 und 7.700 Punkten wurden in den Jahren
1998, 2002 und 2003 wichtige Tiefs erzielt.
Bemerkenswert ist auch, dass der Ölpreis seinen Anstieg nicht eher
stoppte, bis er die 70-Dollar-Marke erreichte.
Jahre, die mit der Zahl Sieben enden (1987, 1997, 2007 etc.), sind
durchschnittlich gesehen Negativ-Jahre an den Aktienmärkten (-2,74% von
1897 bis 1997) und enthalten dramatische Sell-Offs, von denen die Panik
von 1907 weitaus größer war als die von 1987. Im Jahr 1907 verlor der Dow
fast 50 Prozent seines Wertes. Auch 1837, 1847, 1857, 1937, 1957 und 1977
waren dramatische Minus-Jahre.
Schon in der Bibel gibt es Hinweise auf „die sieben fetten und die sieben
mageren Jahre“, die anscheinend aus einem Überschwemmungszyklus des Nil im
alten Ägypten resultierten. An den Aktienmärkten findet sich kein Beweis
für sieben fette und sieben magere Jahre, aber ein Sieben-Jahres-Zyklus,
der in meinen Augen durchaus eine solide Berechtigung hat. Er beinhaltet
so wichtige Jahre wie 1998 (LTCM-Hedge-Fonds-Zusammenbruch) oder 1991
(erster Irak-Krieg), aber auch die Jahre 1942 und 1949, die wichtige
Aktienmarkttiefs darstellten. Der Zyklus beginnt mit dem Jahr 1907, in dem
J.P. Morgan die New Yorker Börse vor dem Ruin rettete und setzt sich mit
den Jahren 1914 (selbstredend) und 1921 (schwere Rezession in den USA)
fort. Auch das Jahr 2005 ist übrigens Teil dieses Zyklus.
Fazit: Die Zahl Sieben nimmt an den US-Finanzmärkten eine besondere
Stellung ein. Es scheint eine zutiefst emotional angehauchte Zahl zu sein,
was sicherlich auch daher rührt, dass in den USA das Datum 1776 eine
besondere Rolle spielt.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) vergibt erstmals
einen Preis für die beste Technische Analyse. Die VTAD möchte mit dieser
Auslobung Kreativität und analytisches Geschick im deutschsprachigen Raum
auf diesem Gebiet fördern. Der so genannte „VTAD-Award“ wird für eine
Leistung vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technischen
Analyse vermittelt oder etablierte Techniken entscheidend weiterführt.
Praxisbezogene Analysen, die auf einer soliden Recherche beruhen und mit
einem Text versehen sind, der durch die Klarheit der Argumentation
besticht, werden von der Jury bevorzugt.
Bewerben können sich all diejenigen, die an dem Thema „Technische Analyse“
interessiert sind. Die Entscheidung für den Siegerbeitrag trifft eine
Jury, die sich aus dem Jury-Vorsitzenden, einem Mitglied des Vorstands der
VTAD sowie weiteren berufenen Personen zusammensetzt. Die Preisvergabe
erfolgt anlässlich der Vorstellung des VTAD-Frühjahrsgutachtens im
Frühjahr 2006. Co-Sponsor ist das Smart Investor-Magazin.
Die Richtlinien für die Vergabe können hier abgerufen werden. Zusätzliche
Fragen beantwortet der Jury-Vorsitzende Robert Rethfeld unter
rrethfeld@wellenreiter-invest.de
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Am kommenden Freitag (14.10.) werde ich in Berlin einen Vortrag zum Thema „Commit-ment
of Traders“ und weiteren aktuellen Themen halten. Nähere Informationen unter
www.vtad.de , Regionalgruppe Berlin.
Robert Rethfeld
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