Die US-Arbeitslosenquote befindet sich derzeit bei 4,9 Prozent. In
Deutschland würde man eine solche Zahl als „Vollbeschäftigung“ bezeichnen.
Die Gründe für diese niedrige Quote sind häufig genannt: Flexibler
Arbeitsmarkt, ungebremstes Wachstums des Dienstleistungssektors, stärkeres
Wirtschaftswachstum als in Europa.
Aber das trifft alles nicht den Kern: Entscheidend ist eine niedrige
Inflationsrate, wie der obige Chart zeigt. Sobald die Inflation in die
Höhe schnellt, zieht die US-Arbeitslosenquote nach. Der zeitliche Verzug
zwischen Inflations- und Arbeitslosigkeits-Höhepunkt beträgt im Mittel
zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren.
Betrachten wir die aktuelle Situation ein wenig näher. Wie der folgende
Chart zeigt, steigt die Inflationsrate in den USA seit 2 Jahren
(Verdoppelung von 2 auf 4 Prozent), die Arbeitslosenquote sinkt hingegen
(grüner Kreis).
Wenn man die oben genannte Regel eines Zeitverzugs von eineinhalb bis
zweieinhalb Jahren zugrunde legt, müsste die US-Arbeitslosenquote
jetzt unmittelbar vor einem Anstieg stehen. Interessant ist in diesem
Zusammenhang erstens die Tatsache, dass die Zahl der Beschäftigten im
Dezember weniger als erwartet zugelegt hat. Zweitens fahren nach einer
aktuellen Umfrage von Morgan Stanley die US-Unternehmen die Zahl der
geplanten Neueinstellungen immer weiter zurück.
Wir erwarten für die kommenden Monate eine weiter anziehende
US-Inflationsrate. Selbst wenn wir in diesem Jahr ein Inflationshöhepunkt
sehen sollten, dürfte die Arbeitslosen-quote in den USA nach der
Zeitverzugsregel mindestens bis zum Jahr 2008 steigen.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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Knapp 100 Seiten, mehr als 100 Abbildungen: unsere bisher umfangreichste
Jahresprognose ist erschienen. Als Sonderthema haben wir uns in diesem
Jahr für das Thema „Inflation“ entschieden. Wir versuchen die Treiber der
Inflation zu identifizieren und nennen Frühwarnindikatoren für einen
Inflationshöhepunkt. Wir betrachten neben dem Aktienmarkt die Rohstoffe
(inklusive Gold und Kupfer) sowie die Anleihen und die Währungen, weil
diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Nähere
Informationen zu Bezug, Inhalten und Abbildungsverzeichnis unter
http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2006.html
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Endspurt zum VTAD-Award: 1000 Euro sind ausgelobt
Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) vergibt erstmals
einen Preis für die beste Technische Analyse. Die VTAD möchte mit dieser
Auslobung Kreativität und analytisches Geschick im deutschsprachigen Raum
auf diesem Gebiet fördern. Der so genannte „VTAD-Award“ wird für eine
Leistung vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technischen
Analyse vermittelt oder etablierte Techniken entscheidend weiterführt.
Praxisbezogene Analysen, die auf einer soliden Recherche beruhen und mit
einem Text versehen sind, der durch die Klarheit der Argumentation
besticht, werden von der Jury bevorzugt.
Die Jury besteht aus folgenden Personen:
- Dr. Gregor Bauer (1. Vorsitzender der VTAD)
- Klaus Deppermann (BHF-Bank)
- Ralf Flierl (Chefredakteur Smart Investor)
- Dr. Michael Lorenz (Regionalmanager Chemnitz)
- Marcel Mussler (Mussler-Briefe)
- Robert Rethfeld (Wellenreiter-Invest; Jury-Vorsitz; Non-Voting)
Bewerben können sich all diejenigen, die an dem Thema „Technische Analyse“
interessiert sind. Die Preisvergabe erfolgt anlässlich der Vorstellung des
VTAD-Frühjahrsgutachtens im Frühjahr 2006. Der Sieger erhält 1000 Euro.
Co-Sponsor ist das Smart Investor-Magazin.
Die Richtlinien für die Vergabe können hier abgerufen werden. Zusätzliche
Fragen beantwortet der Jury-Vorsitzende Robert Rethfeld unter
rrethfeld@wellenreiter-invest.de
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