Das Internet ist unbestritten die größte technologische Innovation, die
das Ende des 20. Jahrhunderts mit sich gebracht hat. Globalisierung – so
wie wir sie heute wahrnehmen – wurde durch das Internet erst möglich. Die
Nasdaq-Blase des Jahres 2000 war nicht zuletzt durch die Gründungseuphorie
im Zeitalter des Internets entstanden. In der Zeit danach sind etliche
Internet-Firmen von der Bildfläche verschwunden, die darwinistische
Auslese fand unerbittlich statt. Die Stärksten überlebten, und an der
Spitze dieser Auslese haben sich vier Internet-Firmen etabliert, die jedes
Kind kennt. Deren Namen tauchen allesamt im „Global Ranking“ der jährlich
vom US-Magazin „Business Week“ veröffentlichten
Liste der 100 wertvollsten Markennamen auf. Es sind „Google“ (Platz
38), „Ebay“ (55), „Yahoo“ (58) und „Amazon“ (68).
Wir fanden es interessant, herauszufinden, ob diese Unternehmen einen
Einfluss auf die allgemeine Börsenentwicklung ausüben. In einem ersten
Schritt haben wir die Verläufe der vier Werte indexiert (Startdatum war
der Tag der Google-IPO am 19.08.2004) und gleichgewichtet zu einem
Indikator zusammengefasst. Wir haben ihn den „GEYA“-Indikator getauft (Google,
Ebay, Yahoo, Amazon).
Der folgende Chart zeigt den Verlauf des GEYA-Indikators seit dem
19.08.2004. Zum Vergleich ist der Verlauf des S&P500 eingezeichnet.
Aus der Grafik wird deutlich, dass der GEYA-Indikator einen vorlaufenden
Charakter besitzt. Man schaue sich die Bodenbildung im März-/April 2005
(blauer Kreis) an: Während der GEYA-Indikator ein Doppeltief markierte,
fiel der S&P500 im April 2005 nochmals deutlich.
Derzeit interessanter ist die aktuelle Top-Bildung, die derjenigen aus dem
Frühjahr 2004 gleicht. Damals markierte der GEYA-Indikator im Januar ein
Hoch und fiel bis Ende März. Im Gegensatz dazu konnte sich der S&P500
nochmals zu einem neuen Hoch im März 2004 aufschwingen. Damals wie heute
zeigt der GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 relative Schwäche. Der
Unterschied ist, dass die Abverkauf prozentual gesehen in den vergange-nen
Wochen wesentlich stärker war als vor einem Jahr. Dies ist als ein
eindeutiges Warnzeichen für den breiten Markt anzusehen. Erst wenn der
GEYA-Indikator gegenüber dem S&P500 - wie im April 2004 gesehen - relative
Stärke zeigt, dürfte es an der Zeit sein, den nächsten substantiellen
Aufwärtsschub im breiten Markt zu erwarten. In unserer im Dezember 2005
erschienenen Jahresprognose 2006 haben wir den von uns erwarteten Verlauf
des Marktes im Jahr 2006 skizziert.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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Knapp 100 Seiten, mehr als 100 Abbildungen: unsere bisher umfangreichste
Jahresprognose ist erschienen. Als Sonderthema haben wir uns in diesem
Jahr für das Thema „Inflation“ entschieden. Wir versuchen die Treiber der
Inflation zu identifizieren und nennen Frühwarnindikatoren für einen
Inflationshöhepunkt. Wir betrachten neben dem Aktienmarkt die Rohstoffe
(inklusive Gold und Kupfer) sowie die Anleihen und die Währungen, weil
diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Nähere
Informationen zu Bezug, Inhalten und Abbildungsverzeichnis unter
http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2006.html
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Endspurt zum VTAD-Award: 1000 Euro sind ausgelobt
Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) vergibt erstmals
einen Preis für die beste Technische Analyse. Die VTAD möchte mit dieser
Auslobung Kreativität und analytisches Geschick im deutschsprachigen Raum
auf diesem Gebiet fördern. Der so genannte „VTAD-Award“ wird für eine
Leistung vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technischen
Analyse vermittelt oder etablierte Techniken entscheidend weiterführt.
Praxisbezogene Analysen, die auf einer soliden Recherche beruhen und mit
einem Text versehen sind, der durch die Klarheit der Argumentation
besticht, werden von der Jury bevorzugt.
Die Jury besteht aus folgenden Personen:
- Dr. Gregor Bauer (1. Vorsitzender der VTAD)
- Klaus Deppermann (BHF-Bank)
- Ralf Flierl (Chefredakteur Smart Investor)
- Dr. Michael Lorenz (Regionalmanager Chemnitz)
- Marcel Mussler (Mussler-Briefe)
- Robert Rethfeld (Wellenreiter-Invest; Jury-Vorsitz; Non-Voting)
Bewerben können sich all diejenigen, die an dem Thema „Technische Analyse“
interessiert sind. Die Preisvergabe erfolgt anlässlich der Vorstellung des
VTAD-Frühjahrsgutachtens im Frühjahr 2006. Der Sieger erhält 1000 Euro.
Co-Sponsor ist das Smart Investor-Magazin.
Die Richtlinien für die Vergabe können hier abgerufen werden. Zusätzliche
Fragen beantwortet der Jury-Vorsitzende Robert Rethfeld unter
rrethfeld@wellenreiter-invest.de
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