Der Wellenreiter
                          Wirtschaftsthemen der Zeit

 

   

28. April 2006
Das smarte Geld flieht
 

Das Smart Money macht nicht mehr mit. Dies gilt ausgeprägt für die vergangenen Tage. Nachfolgend ist ein Chart dargestellt, dass die Intraday-Bewegungen des S&P500 vom 20. bis 25. April aufzeigt. Die Pfeile kennzeichnen die an vier der fünf Tage aufgetretenen „Intraday-Spitzen“.

Man erkennt, dass diese Peaks jeweils kurz nach Handelsbeginn (und zwar zwischen 15:45h und 16:30h) auftraten. Die von den „Amateuren“ initiierten Kursanstiege werden von den Profis genutzt, um ihre Bestände abzustoßen.

Unser Smart Money Flow Index (SMFI) zeigt diesen Vorgang eindrucksvoll.

Obwohl sich der normale Dow Jones Index auf Mehrjahreshoch befindet, ist der SMFI weit davon entfernt.

Hinzu kommt der Umstand, dass sich das smarte Geld im OEX am Mittwoch außerge-wöhnlich verhielt. Die OEX-PCR (Erläuterung siehe unsere Studie „Die Märkte in Charts“) endete am Mittwoch bei 2,80. Die Investoren kauften fast dreimal soviel Puts wie Calls. Nachfolgend sind Tage in rot gekennzeichnet, an denen die OEX-PCR oberhalb von 2,50 endete.

Man erkennt, dass nach solchen Tagen zumindest in den vergangenen beiden Jahren immer eine Korrektur folgte, die zumindest einen Monat anhielt und auch recht scharf war.

Fazit: Das smarte Geld ist in dieser Phase nicht mehr dabei. Dies zeigen sowohl der Smart Money Flow als auch die OEX-Put-Call-Ratio. Die Gefahr einer Korrektur wächst. Unser Durchschnittsmuster weist ebenfalls auf diese Gefahr hin.

Die Waage bzgl. der US-Aktienmärkte neigt sich mehr und mehr den Negativfaktoren zu:

- Die Advance-Decline-Linie der NYSE zieht nicht mehr mit.

- Der Smart Money Flow Index ist deutlich negativ.

- Die OEX-Put-Call-Ratio zeigt einen Wert an, der in der Vergangenheit eine Korrektur an den US-Märkten nach sich zog.

- Der Durchschnittsverlauf 6er/Zwischenwahljahre deutet ebenfalls auf eine bevor-
stehende Korrektur hin.

- Der 10-Tages-Durchschnitt des TRIN (Erläuterung siehe ebenfalls Studie „Die Märkte in Charts“) favorisiert ebenfalls ein Hoch an den US-Märkten.

- Die steigenden Zinsen und der hohe Ölpreis beginnen, sich negativ auf das US-Verbrauchervertrauen auszuwirken.

Eine wichtige positive Gegenposition nimmt das Anleger-Sentiment ein. Die Anleger in den USA zeigen gegenüber dem Aktienmarkt keinerlei Euphorie. Die Zahlen für Investor’s Intelligence und AAII weisen auf diese Einstellung hin. Dies lässt es uns als wahrschein-lich erachten, dass die bevorstehende Korrektur nur eine Korrektur und nicht der Beginn einer längerfristigen Abwärtsbewegung sein wird.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
 

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Robert Rethfeld
 

 

 

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