01. Juli 2006
Zinsstruktur macht
Rezession wahrscheinlicher
Die Nachricht des Freitags war die stärker werdende Inversion der
Zinsstrukturkurve. In allen Laufzeiten liegt der Zinssatz jetzt unterhalb des US-Leitzins.
Als ein Warnzeichen wurde seit Ende Dezember 2004 die Inversion zwischen
zwei und zehnjährigem Zinssatz betrachtet. Eine Inversion zwischen Fed
Funds Rate (US-Leitzins) und dem Zinssatz für 10jährige US-Anleihen ist
eine Verstärkung dieses Signals.
Nachfolgend haben wir die Zeitpunkte mit Pfeilen gekennzeichnet, an denen
eine Inversion zwischen Fed Funds Rate und dem Zinssatz für 10jährige
US-Anleihen bestand.
Es gab keinen einzigen Fall nach dem zweiten Weltkrieg, wo einer solchen
Konstellation nicht eine Rezession folgte. Beispielsweise folgten den
Inversionen von 1989 und 2000 die Rezessionen von 1990 und 2001. Eine
Rezession zog bisher unweigerlich einen Bärenmarkt an den Aktienmärkten
nach sich. Die Korrekturen im Verlauf von Bärenmärkten betragen im S&P500
nach dem zweiten Weltkrieg zwischen 20 und 50 Prozent.
Wer auch immer dem Verhalten der Aktienmärkte der vergangenen Tage mittel-
und langfristig etwas Positives abgewinnen möchte, sei an dieser Stelle
gewarnt: Ein Retest des Mai-Hochs ist aus unserer Sicht lediglich als
Fortsetzung des Top-Bildungsprozesses anzusehen, der mit einem 4jährigen
Bullenmarkt einhergeht. Wir glauben weiterhin, dass wir im September/
Oktober erheblich tiefere Kurse als jetzt sehen werden.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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