15. Juli 2006
Gold als
Inflationsschutz?
Betrachtet man die inflationsbereinigte Entwicklung des Goldpreises in
US-Dollar, so hätte jemand, der im Februar 1974 einen Barren Gold gekauft
hätte, bis heute einen realen Wertverlust (US-Dollar) von etwa 10 Prozent
hinnehmen müssen.
Hingegen hätte jemand, der zum gleichen Zeitpunkt ein Fass Öl in der
Garage eingelagert hätte, bis heute einen realen Wertgewinn von etwa 50
Prozent (US-Dollar) erzielt (nächster Chart).
Im Vergleich zu den realen Wertgewinnen an den Aktienmärkten sind das
jedoch „Erdnüsse“. Dort könnte man jetzt einen realen Gewinn von etwa 160
Prozent realisieren.
Zugegeben: Hätte ich als Bezugspunkt nicht den Januar 1974, sondern den
Januar 1970 ausgewählt, sähe die Reihenfolge anders aus: In einem solchen
Fall würde Öl mit einer realen Vertausendfachung dienen können, während
sich der Goldpreis um 200 Prozent verteuert hätte. Der Dow Jones Index
würde weiterhin bei 150 Prozent liegen und somit das
Vergleichsschlusslicht bilden.
Nichtsdestotrotz ist die Feststellung zu treffen, dass der gesamte reale
Zuwachs im Goldpreis bereits zwischen 1970 und 1974
zustande gekommen wäre. Von 1974 bis heute hätte es den oben beschriebenen
Verlust gegeben.
Wenn man von Gold als Inflationsschutz spricht, sollte man sich diese
Entwicklungen bewusst machen. Gold ist natürlich dann ein hervorragender
Inflationsschutz, wenn man die Papierwährungen dieser Welt einem
unrühmlichen Ende entgegengehen sieht. Ansonsten waren bisher ein Fässchen
Öl in der Garage – übersetzt: langfristige Wetten auf den Ölpreis oder der
Kauf von Ölaktien – der beste Inflationsschutz. Für den Zeitraum ab 1974
haben die marktbreiten Aktienindizes die Pole-Position inne.
Alle Charts sind Auszüge aus unserer Chartsammlung
„Märkte in Charts“ (3.
Quartal), die jetzt neu erschienen ist. Mit „Märkte in Charts“ decken wir fast alle
börsenrelevanten Themen ab. Wir schauen auf das aktuelle Verhalten von
Sentiment- und Momentum-Indikatoren und prüfen, welche Märkte derzeit
ihrer Saisonalität folgen und welche abweichen. Uns interessieren die
derzeitigen Markterwartungen für die Zinsentwicklung genauso wie die
Entwicklung von Geldmenge und Inflation. Mit Verlaufsvergleichen und
Zyklen sowie einigen Langfristcharts schließen wir die Chartsammlung ab.
Weitere Informationen inklusive dem kompletten Inhaltsverzeichnis lassen
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Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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