01. Januar 2007
Ausblick 2007: Der Kapitän der Kapitalmarktwelt
Unser Jahresausblick ist - traditionell
zum Jahreswechsel - erschienen.
Wir betrachten neben dem Aktienmarkt auch die Rohstoffe, die Anleihen und
die Währungen, weil diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert
werden können. Den Aktienmarkt untersuchen wir mit Hilfe von
Dekadenmustern, typischen Verläufen von Vorwahl- und Siebener-Jahren, der
Beobachtung des „Smart Money“ sowie zyklischen Überlegungen auf lang- und
kurzfristiger Ebene. Wir betrachten die relative Stärke einzelner Sektoren
und ziehen daraus Schlüsse für deren Erfolgchancen in 2007.
Wir veröffentlichen an dieser Stelle zwei
Auszüge aus der Studie. Im ersten Auszug stellen wir drei unserer zehn
Thesen für das Jahr 2007 vor. Im zweiten Auszug beschreiben wir den
Zyklus, der Niveau und Verlauf der Zinsen am langen Ende bestimmt. Hier
die Auswahl aus unseren 10 Thesen:
1.
„Sell in May and go away“ in 2007 kein guter Ratschlag
Die Zyklik lässt eine Sommerrally erwarten, die einen Einstieg im April
mit einer Haltedauer bis Juli/August sinnvoll macht.
2.
Anleger können einen „heißen Sommer/Herbst“ erwarten
Die Wahrscheinlichkeit für eine empfindliche Korrektur bzw.
Abwärtsbewegung im Umfang von etwa 15-20% ist unter zyklischen
Gesichtspunkten sehr groß. In heiß gelaufenen Märkten wird sie deutlich
größer ausfallen. Ein markttechnischer Ausverkauf ist demnach im Oktober
zu erwarten.
3.
Volatilität steigt im Jahresverlauf an
Die Volatilitäten zeigen erratische Bewegungen und befinden sich in einer
Bodenbildungsphase. Im Jahresverlauf erscheinen Niveaus zwischen 20-30
temporär möglich.
Nachfolgend der Auszug aus dem Kapitel 2 über den Zinszyklus:
„Einer der stabilsten Zyklen in der Börsengeschichte ist der
30-Jahres-Zyklus der US-Langfristzinssätze. Hochs und Tiefs wechseln sich
seit 200 Jahren in regelmäßiger Reihenfolge ab. Dieser Zyklus ist für alle
Anlageklassen bedeutsam, weil er gleichzeitig den Liquiditätszyklus
beschreibt. Es ist wichtig, diesen Zyklus zu verstehen, denn er fungiert
in unseren Augen als der „Kapitän der Kapitalmarkt-Welt“.
Warum ist dieser Zyklus so wichtig? Hohe Kapitalmarktzinsen bedeuten
eingeschränkte Liquidität. Dem Börsenmotor fehlt das Schmiermittel, sprich
das Geld. Niedrige Zinsen hingegen gießen Öl ins Feuer: Geld wird im
Überfluss zur Verfügung gestellt.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Zinsen am langen Ende seit 25
Jahren fallen. Nicht ohne Grund wird heute eine Liquiditätsschwemme
diagnostiziert. Das „Mergers & Akquisitions“-Geschäft läuft auf globaler
Ebene phänomenal. Es ist überhaupt kein Wunder, dass sich die Private
Equity-Branche seit einigen Jahren im Höhenflug befindet. Die
Heuschrecken-Diskussion in Deutschland ist ein Zeichen dafür, dass Geld
haben nicht das Problem ist, Geld ausgeben hingegen schon. Viel
Geld jagt vergleichsweise wenigen Unternehmenswerten hinterher.
Bezeichnend für die heutige Situation ist der Umstand, dass dieses Geld in
den Händen weniger konzentriert ist.
Wie der obige Chart zeigt, wird annähernd 20 Prozent des Einkommens in den
USA von einem Prozent aller US-Haushalte generiert (Stand: 2004). Diese
Einkommens-konzentration dürfte in den vergangenen beiden Jahren noch
zugenommen haben, so dass der Anteilswert von 1929 (schwarzer Pfeil) im
Jahr 2007 ins Blickfeld geraten dürfte.
Auch wenn sich manch einer über den Ausverkauf der Republik ärgert (siehe
auch das Titel-Thema des Spiegel 51/2006: „Die Gier des großen Geldes“):
Die Tatsache einer Exzess-Liquidität und des damit verbundenen
Anlage-Notstandes erscheint logisch und nachvollziehbar. Gleich deuten
solche Titelblätter aber auch das Ende solcher Entwicklungen an.
Klar ist aber auch, dass sich der aktuelle Zustand seinem zyklischen Ende
nähert. Der Verlaufsvergleich mit dem vorhergehenden Abwärts-Zyklus (1920
bis 1950) sowie die Tatsache, dass die Abwärtszyklen die Zeitdauer von 30
Jahren in den vergangenen 200 Jahren nicht unterschritten haben (marginale
Ausnahme um 1900, aber da gab es vorher dennoch eine mehrjährige
Aufwärtsentwicklung bei den Zinsen) lässt ein nahes Ende des Abwärtszyklus
als nahezu sicher erscheinen.“
Soweit die Auszüge aus unserem
Jahresausblick. Der 117 Seiten umfassende und mit 133 Abbildungen
bestückte Wellenreiter-Jahresausblick 2007 kann unter dem folgendem Link
heruntergeladen bzw. bestellt werden:
http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2007.html
Dort können auch Inhalts- und
Abbildungsverzeichnis eingesehen werden.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter
www.wellenreiter-invest.de
|