06. Januar 2007
Gold in 2007
Nachfolgend ein Auszug aus unserem Jahresausblick 2007 zum Thema Gold.
Nähere Informationen unter http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2007.html.
„Der Goldpreis erlebte seinen bisherigen „Daseinshöhepunkt“ in den 70er
Jahren, als das Edelmetall von 35 auf 850 Dollar ansteigen konnte. Die
anschließende Bewegung lässt sich als Seitwärtsbewegung charakterisieren,
die bis heute anhält (blaue Linien). Gegenwärtig befindet sich der
Goldpreis nahe dem oberen Ende der Handelsspanne.
Abb. 44: Goldpreis seit 1960
Auch der Zusammenhang zwischen Realzins und Goldpreis wird häufig als
wichtig erachtet. Der Realzins erlaubt Investoren in Anleihen und anderen
festverzinslichen Instrumenten, den realen Wert ihres Investments zu
erkennen. Beispielsweise verbleibt bei einem Zinssatz von 5 Prozent und
einer Inflationsrate von 2 Prozent ein Realzins von 3 Prozent. Steigt im
gleichen Beispiel die Inflationsrate auf 6 Prozent, erodiert der Wert der
Anleihe: Der Realzins wird negativ. In solch einem Fall gewinnen
Investments in Edelmetalle oder allgemein in Rohstoffe mangels Alternative
an Attraktivität.
Dieser Effekt zeigt sich im folgenden Chart. Dreimal herrschte in den
vergangenen 30 Jahren ein negativer Realzins, und dreimal stieg der
Goldpreis deutlich an (zuletzt ab Ende 2005 bis Mai 2006).
Abb. 48: Goldpreis und Realzins
Aktuell ist der Realzins deutlich positiv, da die offizielle
US-Inflationsrate unter die Rendite für 10jährige US-Anleihen gefallen
ist. Auch uns ist klar, dass die offizielle US-Inflationsrate zu niedrig
angesetzt wird. Dies ändert aber nichts an der generellen Richtung und
Aussagekraft dieses Charts. Wenn die Zinsen am langen Ende tatsächlich wie
von uns vermutet deutlich steigen und die Inflationsrate auf dem gleichen
oder sogar niedrigeren Durchschnittsniveau des Vorjahres verharrt, besteht
kein Grund, für 2007 von einem negativen Realzins auszugehen. Wir glauben,
dass dieser Faktor für die Entwicklung des Goldpreises einen Punkt auf der
Negativseite darstellt.
Betrachtet man die Ratio XAU-Gold-Index zum S&P 500, so ist eine
ausgeprägte Topping-Formation erkennbar (blauer Kreis).
Abb. 49: Gold-Index (XAU) zu S&P500
Wir vermuten, dass die Ratio diese Formation in 2007 nicht überwinden
kann. Sprich: Die Goldminen dürften gegenüber dem S&P 500 zu relativer
Schwäche neigen. Der XAU-Index befindet sich im Bereich einer wichtigen
Widerstandsmarke (150-160 Punkte). Eine Überwindung dieser Marke erscheint
problematisch, wenn man – wie wir - dem XAU gegenüber dem S&P 500 wenig
Potential zutraut.
Abb. 50: XAU-Gold-Index seit 1984
Fazit: Auf der Negativseite für die Entwicklung des Goldpreises sind das
schwache bzw. neutrale Verhalten der Goldminen sowie die Entwicklung des
Realzins zu verbuchen. Zudem stellte der Mai 2006 auch für Gold einen
wichtigen Wendepunkt dar. Nur wenn die Konsolidierung des Goldpreises in
der saisonal traditionell schwachen Phase im Frühjahr auf hohem Niveau
stattfinden sollte, erscheint für die zweite Jahreshälfte 2007 eine
Überwindung des Mai-Hochs von 2006 möglich.“
Soweit der Auszug aus unserem
Jahresausblick. Zur Aktualität: Am Freitag hat Gold eine SKS vollendet.
Die traditionelle Frühjahrsschwäche dürfte in 2007 deutlich ausgeprägt
verlaufen. Unter diesen Umständen baut sich das Mai-Hoch von 2006 aus
unserer Sicht als mittelfristig kaum überwindbares Hindernis auf.
In der Wochenend-Kolumne vom 16.12.06
hatten wir zusätzlich auf den Umstand hingewiesen, dass Kleinspekulanten
Gold horten.
Unser 117 Seiten umfassender und mit 133
Abbildungen bestückter Wellenreiter-Jahresausblick 2007 kann unter dem
folgendem Link heruntergeladen bzw. bestellt werden:
http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2007.html
Dort können auch Inhalts- und
Abbildungsverzeichnis eingesehen werden.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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