05. Januar 2008
Jetzt schon der Boden?
Als wir am Wochenende unsere Marktindikatoren durchsahen, waren wir
überrascht, dass wir zwei Indikatoren für die US-Märkte fanden, die
aktuell die Möglichkeit eines mittelfristiges Tiefs signalisieren: Der
TRIN sowie die Zahl der neuen 52-Wochen-Tiefs.
Der TRIN oder Arms-Index ist ein Indikator, der eine Beziehung zwischen
der Anzahl der steigenden/ fallenden Aktien sowie dem Volumen, dass mit
diesen steigenden/ fallenden Aktien verbunden ist, aufzeigt. Die Ratio
steigende zu fallende Aktien wird durch die Ratio Aufwärts- zu
Abwärtsvolumen dividiert. Der Index zeigt, ob Volumen in steigende oder
fallende Aktien fließt. Wenn mehr Volumen mit steigenden Aktien als mit
fallenden Aktien verbunden ist, zeigt der TRIN weniger als 1 an. Geht das
Volumen mit den fallenden Aktien, ist der Index größer als 1. Am Freitag
wies der TRIN einen Wert von 4,23 auf, was den 10-Tages-GD (oberer Chart)
deutlich nach oben trieb. Das Volumen ging demnach sehr deutlich in die
fallenden Aktien hinein.
Der TRIN gerät in einen historisch verkauften Bereich, bei dem man
annehmen kann, dass sich das Verhältnis bald drehen wird. Das bedeutet,
dass wieder mehr Volumen in steigende Aktien als in fallende Aktien
fließen wird. Ein derart hoher TRIN ist bisher nur viermal aufgetreten
(zuletzt am 27.02.2007). Jedes mal signalisierte der TRIN ein
mittelfristiges Tief. Im Falle des 10. März 2003 sogar das Ende des
Bärenmarktes.
Am Freitag wurden an der New York Stock Exchange 539 neue 52-Wochen-Tiefs
gezählt. Am 20.11.2007 waren es 613, am 16.08.2007 waren es 1.132.
Die aktuelle Zahl (siehe Pfeil) kommt in einen Bereich, in dem früher
mittelfristige Tiefpunkte an den Märkten erzielt worden sind.
Fazit: Das Handelsjahr ist lediglich drei Tage alt und schon schlagen
wichtige Indikatoren an. TRIN und neue Tiefs signalisieren, dass sich die
Märkte bereits deutlich ausgetobt haben. Dennoch erwarten wir lediglich
einen Bounce. Wir gehen – wie in unserem Jahresausblick für 2008
beschrieben - weiterhin davon aus, dass sich das erste und wahrscheinlich
auch noch das zweite Quartal – schwierig gestalten werden.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
P.S.
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