9. August 2008
"Cash is king"
Der
Ölpreis konnte zwischen den Jahren 2003 und Mitte 2007 von 30 auf 80
Dollar steigen, ohne dass dies die Aktienmärkte nachhaltig gestört hätte.
Erst
als im Oktober 2007 die 80-Dollar-Marke überwunden wurde (blaue Linie) und
ein schneller Anstieg auf 100 Dollar stattfand, begannen die Aktienmärkte
unter dem Druck des steigenden Ölpreises und der damit anziehenden
Inflation zu leiden.
Als
die Aktienkurse am 15.07.2008 ihr bisher gültiges Jahrestief markierten,
kratzte der der Ölpreis, der damals intraday 146,73 Dollar erreichen
konnte, an seinem Allzeithoch, genauso wie der Euro/Dollar mit 1,5955. Ein
fallender Ölpreis und ein fallender Euro/Dollar sind seitdem
Positivfaktoren für die Aktienmärkte.
Gegenüber dem Jahresanfang befinden sich viele Rohstofffonds bereits im
Minus. Der dramatische Abverkauf der Rohstoffe spiegelt auch den Versuch
wider, Cash für die Bedienung von Krediten zu generieren. Der Spruch „Cash
ist king“ kommt nicht von ungefähr. In einem jetzt einsetzenden
deflatorischen Umfeld wird Bargeld wertvoller, die „anfassbaren“ Güter
verlieren an Wert.
Die
Art und Weise, wie jüngst beim US-Dollar zugegriffen wurde, lässt auf eine
Kaufpanik schließen. Setzt jetzt der große Glaube an die Wiedergeburt des
US-Dollars ein und die Kaufpanik würde sich fortsetzen, so ist ein
weiterer Fall der Rohstoffe vorprogrammiert. Gleichzeitig würden jedoch
die Renditen am langen Ende steigen. Dies zeigt die nach-folgend
dargestellte Korrelation zwischen Dollar/Yen und der Rendite 10jähriger
US-Anleihen.
Das
letzte, was Amerika momentan gebrauchen kann, sind steigende Zinsen an den
gestressten Kapitalmärkten. Der Zinssatz für ein Hypothekendarlehen (30
Jahre fix) ist in den USA in der vergangenen Woche von 6,35% auf 6,55%
gestiegen. Sollte sich die positive Dollar/Yen Entwicklung fortsetzen,
dürfte der Rezessionsdruck in den USA weiter zunehmen.
Auch
am jüngsten - überaus positiven - Freitag (Dow Jones Index plus 303
Punkte) war das Handelsvolumen an den Aktienmärkten mittelmäßig. Deutliche
Kaufsignale – wie sie zuletzt im März offeriert wurden – liegen uns
weiterhin nicht vor. Verfolgen Sie unsere Signale in unserer
handelstäglichen Frühausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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