15. November 2008
Geheimfavorit Gold
Drei technische Gründe sprechen für ein Comeback des Goldpreises: Der
Chart Goldpreis in Euro, die Stärke des Goldpreises zum Rohstoffindex
sowie die Gold/Dow-Ratio.
Erstens: Der Goldpreis in Euro befindet sich nahe des im Jahr 1983
erzielten Allzeithochs.
Die aktuelle Korrektur dürfte eine Konsolidierung sein, die schließlich zu
einem Durchbruch durch die blaue Linie und damit zu neuen Hochs führen
dürfte. Der Aufwärtstrend von Gold in Euro ist jedenfalls weiterhin
intakt.
Zweitens: Physisches Gold zeigt gegenüber Rohstoffen relative Stärke.
Auf dem Chart ist eine Outperformance von Gold gegenüber dem
CRB-Rohstoff-Index zu erkennen. Aus den Jahren 1983 und 1987 resultierende
Widerstände könnten den Aufwärtstrend zwar unterbrechen. Wir rechnen
jedoch nicht damit, dass Gold gegenüber anderen Rohstoffen großartig
verlieren wird. Ein Indiz dafür ist die Gold-/Erdöl-Ratio.
In den vergangenen 40 Jahren zeigte diese Ratio eine hohe Volatilität. In
dieser Dekade fehlt diese Volatilität bisher. Wir können uns vorstellen,
dass diese Ratio, nachdem sie eine charttechnisch bullische W-Formation
vollendet hat (roter Kreis), sich wieder in eine volatile Aufwärtsphase
begeben könnte. Eine solche Entwicklung ergibt auch vor dem Hintergrund
Sinn, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren
zurückhalten sollte (=moderater Ölpreis), während die monetären Zwänge
weiter bestehen bleiben sollten. Letzteres dürfte die Nachfrage nach
physischem Gold auf hohem Niveau stabil halten. Diese Nachfrage wird nicht
nur von Kleinanlegern, sondern auch von institutionellen Anlegern
geschürt.
Drittens: Physisches Gold zeigt gegenüber den Aktien-Indizes relative
Stärke.
Gold entwickelt sich derzeit besser als fast alle Leitaktienbörsen dieser
Welt. Auch die oben dargestellte Ratio Gold zum Dow Jones Index hat in
diesen Tagen ein neues Dekadenhoch erklimmen können. Anzeichen dafür, dass
sich dieser Trend umkehrt, sehen wir nicht.
Fazit: Der Goldpreis dürfte sein Potential noch nicht ausgereizt haben.
Wilde Preisziele interessieren die meisten – auch institutionellen -
Anleger weniger als der Umstand, dass physisches Gold in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten eine solide Grundsicherung darstellt.
Abschließend noch ein Blick auf die Silber/Dow-Ratio seit 1900.
Die mögliche und viel versprechende inverse SKS-Formation ist derzeit noch
potentiell. Doch wenn es tatsächlich so käme, würde die Edelmetallhausse
noch einen langen Weg vor sich haben. Verfolgen Sie die Marktentwicklungen
in unserer handelstäglichen Ausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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