14. Februar 2009
Keine Angst vor dem Fall
Unser „Late-Day-Index“ zeigt ein eindrucksvolles Bild. Seit Oktober 2008
steigt der Index kontinuierlich an. Der Late Day Index miss die
Kursveränderungen im Dow Jones Index zwischen 20:00h und Schlusskurs.
Wir haben eine derart deutliche positive Divergenz bisher noch nicht
beobachten können. In solchen Situationen ergeben sich zwei Möglichkeiten.
Entweder ist das smarte Geld derart bullisch, dass in den beiden letzten
Handelsstunden auf Teufel komm raus gekauft wird, um für die nächste
Rallye frühzeitig und vollständig investiert zu sein, oder wir haben es
hier mit gezielten Manipulationen aus dem finanzpolitischen Umfeld zu tun.
Nachweisen lassen sich weder das eine oder das andere. Aber es ist schon
auffällig, dass immer dann gezielt positive Meldungen an den Märkten
platziert werden, wenn diese in den Abgrund zu kippen drohen. Die
Reuters-Meldung vom Donnerstag bezüglich der möglichen Einführung einer
Subvention für US-Hausbesitzer ist ja nur ein Beispiel von vielen. Ob die
Medien bewusste oder unbewusste Handlanger der US-Administration sind,
spielt dabei keine Rolle. Das Motto lautet: „Werft den Märkten ab und an
einen Happen zu, damit sie nicht verhungern. Ist die Krise vorbei, kommt
der Appetit schon wieder von selbst.“
Die Märkte werden irgendwann diese „Tafelrunde“ satt haben und von der
Administration nicht nur Worte, sondern auch Taten in Form eines großen
Befreiungsschlages sehen wollen. Und dann könnten auch die Häppchen nichts
mehr nutzen.
Auffällig ist die aktuelle „Laissez faire“-Haltung der Investoren. Der
10-Tages-GD der Put-Call-Ratio befindet sich auf dem niedrigsten Stand
seit zwei Jahren.
Je niedriger dieser Wert, desto weniger wahrscheinlich ist eine
Bodenbildung.
Ein ähnliches Verhalten ist bei den US-Kleinanlegern zu beobachten. Werte
von 143 (Donnerstag) und 150 (Freitag) zeigen an, dass aktuell deutlich
mehr Call- als Put-Optionen gekauft werden. Das Verhalten der
US-Kleinanleger zählt zu den Kontraindikatoren.
Fazit: Die Etablierung einer größeren Rallye an den US-Märkten erscheint
von diesem Niveau aus unwahrscheinlich. Ein nochmaliger Abwärtsschub
hingegen würde das Angstniveau steigern, so dass sich anschließend ein
tragfähiger Boden ausbilden könnte. Wir erwarten den Beginn einer Rallye
an den US-Märkten noch im ersten Quartal.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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