28. Februar 2009
Rollierende 10-Jahres-Rendite an historischer Marke
Mit einem Punktestand von 7.063 Punkten erreichte der Dow Jones Index mit
Abschluss des Monats Februar ein neues Dekadentief. Inflationsbereinigt
bewegt sich der amerikanische Leitindex auf das Hoch von Mitte der 60er
Jahre zu (siehe Pfeil).
Für den S&P 500 schält sich ebenfalls eine interessante Konstellation
heraus.
Die rollierende 10-Jahres-Rendite befindet sich aktuell bei -41 Prozent.
Ein derart niedriger Wert wurde lediglich in der großen Depression der
30er Jahre erzielt. Das Tief der rollierenden Rendite stammt aus dem Jahr
1939. Das ist kein Wunder, weil sich die Rendite auf das Jahr 1929 bezog.
Aktuell geht der Bezug auf den Februar 1999 zurück. Das bedeutet, dass bei
einem gleichbleibendem oder weiter fallenden S&P 500 ein weiterer Fall der
rollierenden 10-Jahres-Rendite zu erwarten wäre. Nur ein steigender S&P
500 kann einen weiteren Fall verhindern. Beispielweise würde ein S&P 500
von mindestens 840 Punkten zum Jahresende 2009 einen Anstieg der
rollierenden 10-Jahres-Rendite auslösen. In jedem Fall sind aktuell
bereits historische Ausmaße erreicht worden.
Noch einmal zurück zum inflationsbereinigten („realen“) Dow Jones Index.
Dieser hat in den vergangenen 200 Jahren mit schöner Regelmäßigkeit in
großen Bärenmärkten Verluste zwischen 65 und 85 Prozent eingefahren. Der
Durchschnittswert befindet sich bei einem Minus von knapp 73 Prozent
(Säule ganz rechts).
Fazit: Auch wenn aktuell in Dow und S&P 500 historische Bewegungen
registriert werden, denen ein Zwischenspurt in diesen Indizes folgen
dürfte, so sind die historischen Verluste bisher vergleichsweise gering.
Der Bärenmarkt sollte daher noch einige Jahre andauern. Ein realer Verlust
im Bereich von 65 bis 85 Prozent ist am schnellsten mit steigenden
Inflationsraten zu erreichen. Für einen Anstieg der Inflation ist es
jedoch noch zu früh. Verfolgen Sie unsere Indikatoren in unserer
handelstäglichen Ausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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