9. Mai 2009
KGV widerspricht neuem Bullenmarkt
Die Entwicklung an den Aktienmärkten wird in maßgeblicher Weise von der
Entwicklung der Unternehmensgewinne bestimmt. Deshalb bildet das
Kurs-/Gewinn-Verhältnis einen wichtigen Maßstab zur Bewertung von
Einzelaktien oder Märkten.
Aufgrund der aktuellen Situation – keine oder magere Gewinne - notiert das
KGV derzeit in absurden Höhen (aktuell bei über 60). Um solche Effekte
auszuschalten, entwickelte Robert Shiller das KGV10. Es bildet das
Verhältnis zwischen dem aktuellen Kurs und dem durchschnittlichen Gewinn
der vergangenen 10 Jahre. Diese Kenngröße heißt „KGV10“.
Nachfolgend ist der Verlauf des KGV10 des S&P 500 in den vergangenen 110
Jahren abgebildet. Historisch bewegt es sich im Bereich zwischen 10 und
20.
Über- und Untertreibungen fanden in den 30er und 90er Jahren statt.
Allerdings bleibt festzuhalten, dass ein neuer Bullenmarkt immer erst dann
beginnen konnte, wenn das KGV10 einen Wert von 10 erreichte oder
unterschritt. Auf dem bisherigen Tiefpunkt des Bärenmarktes am 9. März
2009 erreichte es einen Wert von 14 (siehe roten Pfeil). Es wäre eine
historische Neuerung, wenn auf diesem Niveau ein neuer Bullenmarkt
begonnen hätte.
In unserer Wochenend-Kolumne vom 14. März schrieben wir: „Eine
mittelfristige, sich oberflächlich wie der Beginn eines neuen
Bullenmarktes anfühlende Bewegung dürfte am 9. März gestartet sein.“
http://tinyurl.com/okaayv
Wir sehen keine Veranlassung, unsere damalige Einschätzung zu verändern.
Der US-Banken-Index hat es fast bis zum Jahresplus geschafft (es fehlen
noch 1,3%; siehe Pfeil nächster Chart).
Kurzfristig unterstützt die Stärke der Bankaktien die breiten
Aktienmärkte, aber die Zeit- und Preisfenster für die Fortsetzung der
Rallye verengen sich.
Verfolgen Sie das Markt-geschehen in
unserer handelstäglichen Frühausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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