31. Oktober 2009
Das smarte Geld weist den Weg
Der US-Banken-Sektor verlor am Freitag knapp 5 Prozent. Aufs Jahr
gerechnet sind die ist der US-Banken-Index damit in den roten Bereich
gerutscht. Die gleiche Schwäche zeigen die Versorger sowie der Transport-
und der Versicherungssektor.
Zu den Gewinnern zählen die Tech- und die Öl-Service-Werte. Die breiten
Indizes wie DAX oder Dow Jones Index kommen bisher auf ein knappes
zweistelliges Jahresplus. Die Wahrscheinlichkeit schwindet zunehmend, dass
sich Fonds und Hedge Fonds weiterhin bei den Banktiteln engagieren: Nach
dem katastrophalen Jahr 2008 möchte man die Bücher nicht schon wieder im
Minus schließen müssen.
In diesem Zusammenhang sollte man sich die Frage stellen, wie sich das
smarte Geld für die letzten beiden Monate des Jahres positioniert. Wir
beobachten seit dem Termin der letzten Fed-Sitzung – diese fand am
23.09.2009 statt – eine zunehmende Zurückhaltung des smarten Geldes.
Wir nutzen unterschiedliche Smart Money Indikatoren. Zum einen schauen wir
auf den „Late Day Index“, der das Engagement der Anleger in den letzten
zwei Handelsstunden im Dow Jones Index misst. Zum anderen betrachten wir
den Nasdaq Smart Money Index. Über die Jahre haben wir festgestellt, dass
diese Indikatoren das Verhalten des smarten Geldes recht gut widerspiegeln
(die Indikatoren befinden sich in unserem Aboraum). Wir haben den
23.09.2009 auf den folgenden beiden Charts mit einer grünen Linie
markiert.
Die Botschaft ist klar: Seit der letzten Fed-Sitzung bildet das smarte
Geld eine negative Divergenz zum Gesamtmarkt aus. Die damalige Botschaft
einer Exit-Strategie - „Die Fed wird die Direktkäufe von Schuldentiteln
graduell verringern“ oder auch „Die Fed antizipiert, dass Ende des ersten
Quartals 2010 die Direktkäufe auslaufen“ (Fed-Protokoll vom 23.09.09) -
erschien dem smarten Geld offensichtlich zu hart.
Der verstärkte Abverkauf der vergangenen Tage ist nichts anderes als ein
Hilferuf – oder wenn man will auch eine Drohung - im Hinblick auf die
Fed-Sitzung der kommenden Woche. Eine zu frühe Beendigung der
konjunkturstützenden Maßnahmen entspricht nicht dem Interesse des Marktes.
Wir sind gespannt, ob die Fed am Mittwoch den Markt erhören wird. Da die
Fed sich regelmäßig vom Markt zwingen lässt – das war zu Beginn der
Finanzkrise auch so -, und reagiert anstatt zu agieren, glauben wir, dass
die Fed am Mittwoch weicher und reflationsorientierter klingen wird, als
das momentan noch viele Analysten erwarten. Und dann würde auch das smarte
Geld wieder zugreifen. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in
unserer handelstäglichen Frühausgabe.
Anmerkung: Der „Traders Award“ wird in diesem Jahr zum sechsten Mal
vergeben. Wir freuen uns über die Nominierung. Weitere Informationen und
der Link zur Wahl unter
http://tinyurl.com/yf8stx7
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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