Wochenend-Wellenreiter vom 24. Juli 2010
Abkoppelung
unwahrscheinlich
Der Ifo-Geschäftsklima-Index verzeichnete im Juli den stärksten Anstieg
seit der Wie-dervereinigung. "Die deutsche Wirtschaft ist wieder in
Partylaune", wird Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zitiert.
Zwei Vergleiche helfen, die Zahlen einzuordnen. Zum einen läuft das
amerikanische Pendant des Ifo-Index - der ISM-Index – dem Ifo-Index stets
um einige Monate voraus.
Auch wenn immer wieder
Abkopplungstheorien die Runde machen, so zeigt die Relation beider
Indizes, dass die USA noch immer als Konjunkturlokomotive im positiven wie
auch im negativen Sinne für Deutschland fungieren. Auch jetzt ist der
ISM-Index bereits im Rückgang begriffen, während der IFO-Index (noch)
steigt.
Ein anderer Chart zeigt den
Verlaufsvergleich IFO-Index zum DAX.
Seit Mitte der 1990er Jahre
laufen IFO-Index und DAX weitgehend parallel. Der IFO-Index wird seiner
Funktion als Frühindikator gerecht, indem er dem Aktienmarkt in der
Mehrheit der Fälle sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite voraus
läuft.
Fazit: Die „Partylaune“ dürfte
allenfalls noch einige Monate anhalten, aber der nächste Abschwung ist
bereits vorprogrammiert. Der DAX folgt dem IFO-Index in der Regel mit
Verzögerung. Es erscheint daher wahrscheinlich, dass der DAX den
Widerstand von 6.300 Punkten durchbricht und nochmals neue Jahreshochs
erklimmt, bevor die nächste Abwärtsbewegung eingeleitet wird.
Verfolgen Sie das Geschehen an den
Finanzmärkten in unserer handelstäglich erscheinenden Frühausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
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