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Wellenreiter-Kolumne vom 7. Mai 2011
Der Fels in der Brandung

Diejenigen, die an eine Wiederholung des Geschehens der 1970er Jahre glauben, kommen nicht umhin, für den Goldpreis ab sofort bearisch zu sein. Denn vergleicht man den Gold–Verlauf vom Tiefpunkt im Januar 1970 zum Hoch im Januar 1980 mit der aktuelle Verlaufskurve, so würde ein Monatshoch im April 2011 die Folge sein (rote Linie folgender Chart). Der Goldpreis bildete im April 2001 einen Boden aus.

Also Gold verkaufen? Hier gilt es abzuwägen. Zwei Dinge sprechen für eine bevorstehende Schwächeperiode. Erstens zeigen die Goldminen relative Schwäche zum Goldpreis (folgender Chart).

Eine Schwäche im XAU-Goldminen-Index bot in der Vergangenheit häufiger einen Fingerzeig auf eine bevorstehende Schwäche im physischen Goldpreis.

Zweitens spricht der saisonal übliche Verlauf für eine bevorstehende Phase der Konsolidierung.

Im Dollarraum kann es also durchaus zu einer Konsolidierungsphase kommen. Wie aber sieht es im Euro-Raum aus?

Man sollte den Goldpreis in der Währung durchdenken, die bei uns gesetzliches Zahlungsmittel ist. Nachfolgend zeigen wir den Verlauf des Goldpreises in Euro seit 1970 (vor 1999 Deutsche Mark).

Gold in Euro zeigt eine Besonderheit, auf die nur wenige Analysten hinweisen. Allgemein wird angenommen, dass der Goldpreis im Januar 1980 ein Blasenhoch markierte, das 28 Jahre nicht übertroffen wurde. Für Gold in US-Dollar ist dies richtig, für Gold in Euro nicht. Gold in Euro übertraf auf Monatsbasis sowohl im Oktober 1980 als noch einmal im Januar 1983 das Hoch vom Januar 1980.

Eine weitere Besonderheit zeigte der Goldpreis in Euro in der Phase zwischen April und Juni 2010. In diesen Zeitraum fiel die erste ernsthafte Griechenland-Krise. Während der Goldpreis in US-Dollar kaum anstieg, zog der Goldpreis in Euro deutlich nach oben (siehe Pfeil folgender Chart).

Selbst wenn dementiert wird, dass Griechenland einen Austritt aus der Euro-Zone erwägt, so zeigen die hektischen Aktionen der Politiker, dass die Lunte brennt. Die Tage des Aufschiebens der Staatsverschuldungsproblematik sind gezählt. So wie es aussieht, beginnt der Flächenbrand zuerst in Euroland. Auch wenn eine Ausweitung auf die USA und Japan ist eine Frage der Zeit ist, so ist es doch der Euro, der zunächst und vor allem in Mitleidenschaft gezogen wird.

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Die Gold/Erdöl-Ratio schwankt üblicherweise zwischen 10 und 30. Im Juli 2008 markierte der Goldpreis gegenüber dem Ölpreis (Crude) mit einem Wert von 6,63 einen Tiefpunkt (roter Pfeil folgender Chart).

Geht man davon aus, dass sich das Verhältnis im normalen Bereich hält, so muss tendenziell für die kommenden Jahre mit einer relativen Stärke des Goldpreises gegenüber dem Ölpreis gerechnet werden.

Fazit: Auch wenn der Goldpreis in US-Dollar saisonal und aufgrund der Schwäche der Minenaktien in eine Phase der Konsolidierung eintreten könnte, so zeigt der Goldpreis in Euro doch deutliche Stärke. Euroland-Bewohner haben angesichts der jüngsten Flucht aus dem Euro keinen Grund, ihre Bestände im gelben Metall aufzugeben. Gold in Euro befindet sich drei Prozent unterhalb seines im Dezember 2010 erzielten Allzeithochs. Gold in Euro ist der Fels in der Brandung. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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