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Wellenreiter-Kolumne vom 27. Juni 2012
Der Solarzyklus erreicht seinen Höhepunkt

Während Europa medial brennt, droht dem Feuer der Sonne die Ermattung. Der Solarzyklus beschreibt die zyklische Zu- und Abnahme der Sonnenflecken. Etwa alle 11 Jahre beginnt ein neuer Zyklus. Über den Solarzyklus hatten wir zuletzt in der Kolumne vom 5. November 2011 geschrieben http://tinyurl.com/c33689n. Dort hatten wir auf eine Korrelation zwischen der Inflationsrate und der Sonnenaktivität hingewiesen. Phasen tiefer Deflation (1921, 1932, 2008) traten dann auf, wenn die solare Aktivität einen Boden ausbildete. Phasen hoher Inflation (1919, 1947, 1980) korrelieren hingegen mit der Ausbildung eines Hochs im Sonnenzyklus.

Zudem gilt: Eine obere Umkehr der solaren Aktivität ging stets mit einer US-Rezession einher (folgender Chart).

Der Einwand, dass US-Rezessionen nicht nur an zyklischen Hochpunkten, sondern auch mehrfach (1947, 1974, 2008) an Sonnenfleckenminima auftraten, ist richtig. Dies ändert jedoch nichts daran, dass Sonnenfleckenmaxima seit den 1930er Jahren stets von US-Rezessionen begleitet wurden (siehe Pfeile obiger Chart).

Die US-Raumfahrtbehörde NASA erwartet das nächste Maximum für das Jahr 2013 (siehe Pfeil folgender Chart).

Anschließend sollte die solare Aktivität bis etwa zum Jahr 2020 zurückgehen. Das Maximum fällt niedriger aus als sonst. Dieses Phänomen tritt in der ersten und zweiten Dekade eines Jahrhunderts häufiger auf. Manche Bebachter leiten daraus den Beginn einer kühleren Klimaperiode ab.

Die Erwartung der NASA für das solare Maximum hat sich seit unserer Kolumne im November 2011 um etwa sechs Monate nach hinten verschoben. Dennoch ist zu erkennen, dass die die Top-Bildungphase der solaren Aktivität bereits begonnen haben sollte. Erwartet wird, dass sich diese Top-Bildungsphase über mehrere Jahre hinzieht.

Es ist das eine, das Phänomen der solaren Aktivität zu beschreiben. Es ist etwas ande-res, die solare Aktivität mit der menschlichen Aktivität in Zusammenhang zu bringen. Eine wissenschaftliche Grundlage für erhöhtes Konsumverhalten und damit einhergehen-den Preissteigerungen auf der einen Seite und die erhöhte solare Aktivität als "Antreiber" dieser Entwicklung gibt es nicht. Unser Motto ist pragmatisch: Was funktioniert, ist er-laubt. Wir sehen in dieser Korrelation einen von vielen Hinweisen auf die weitere Infla-tions- und Wirtschaftsentwicklung.

Ein weiterer Hinweis ergibt sich aus dem Zusammenhang zwischen dem US-BIP-Wachs-tum und der Zinsspanne kurzes/langes Ende (3 Monate/10 Jahre). Verengt sich die Zins-spanne (wie aktuell), wächst die Gefahr einer Rezession.

Dieser Indikator läuft dem BIP etwa zwei Jahre voraus.

Ähnliches gilt für den Zusammenhang zwischen dem Realzins und dem US-BIP (folgender Chart).

Hier beträgt die Vorlaufzeit des Realzinses etwa ein Jahr.

Fazit: Die NASA prognostiziert den Höhepunkt der solaren Aktivität für das Jahr 2013. Die Top-Bildungphase der solaren Aktivität dürfte bereits begonnen haben. Da ein Peak der Sonnenaktivität in den vergangenen 80 Jahren stets mit einer US-Rezession einher ging, ergibt sich - bei pragmatischer Betrachtung - ein Hinweis auf eine US-Rezession im Jahr 2013. Ein solche Phase würde von einer deflationären Entwicklung begleitet werden. Auch der voraus laufende Zusammenhang zwischen der Zinsspanne 3 Monate/10 Jahre sowie dem Realzins und dem US-BIP suggeriert eine - spätestens im Jahr 2013 bevorstehende - US-Rezession. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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