Wellenreiter-Kolumne vom 7. August 2012
Leitplanken
Traditionell steht im August
das politische Geschäft still. Die Eurokratie befindet sich im Urlaub. Die Stimmung erscheint
entspannt. Wichtige Indizes streben in Richtung ihrer Jahreshochs. In
der gestrigen Tagesausgabe hatten wir aufgezeigt, dass sich in Wahljahren
zwischen Mitte August und Anfang September durchaus Hochpunkte ergeben
können.
Eine Spaßbremse ist der Dow
Jones Transportation Index. Während der Dow Jones Industrial Index (der
"Dow") nur etwa 100 Punkte von seinem Jahreshoch entfernt ist, zeigt der
Transport-Index Schwäche.
Diese Schwäche ist unbedingt
zu beachten. Denn sollte der Dow ein neues Hoch erreichen, die Transports
aber nicht nachziehen, so ergäbe sich gemäß Dow Theorie eine negative
Divergenz. Diese wäre als Schwächezeichen für den Markt anzusehen.
Wie verhält sich das smarte
Geld? Ende Mai/ Anfang Juni zeichnete sich der Smart Money Flow Index (SMFI)
durch eine positive Divergenz zum Dow aus. Seit einigen Tagen wird das
smarte Geld vorsichtiger.
Die US-Märkte steigen zwischen
15:30h und 16:00h an, nur um danach in Lethargie zu verfallen.
Auch nach 20:00h wird nicht
gekauft. Dies besagt unser Late Day Index.
Angesichts der bevorstehenden
Widerstände wird das smarte Geld vorsichtiger. Zudem bestehen an den
Märkten negative Divergenzen, die einem Ausbruch auf neue Hochs im Dow und
S&P 500 offen zutage treten würden.
In unserem Jahresausblick vermuteten wir für die Aktienmärkte ein
schwaches zweites Quartal sowie steigende Märkte in Q3 und Q4. In einem
Interview Anfang April
http://tinyurl.com/bskq6xm
bekräftigten wir unsere Vermutungen. Wir tippten auf den 7. April als
Hochpunkt. Tatsächlich markierte der S&P 500 bereits am Tag des Interviews
(2. April) sein Frühjahrshoch.
Ende Mai übertrieb das Sentiment nach unten. Es kam zu zwei Handelstagen
mit einem Abwärtsvolumen von jeweils 93% vom Gesamtvolumen. Diese beiden
Tage waren Paniktage. Wir haben Anfang Juni in diversen Interviews - hier
http://tinyurl.com/c2k4z7z
und auch hier
http://tinyurl.com/7pdpn7q
- begründet, warum der DAX - ausgehend vom damaligen Stand von 6.000
Punkten - die Jahreshochs erreichen kann.
Zu jenem Zeitpunkt erreichten uns E-Mails, die von Ängsten getrieben
waren. In der Regel bestätigen solche Mails das vorherrschende, auch durch
die Medien geschürte Sentiment. Die Bild-Zeitung schrieb Ende Mai:
"Börsianer wetten auf Spanien-Pleite".
Es ist nicht so, dass Börsenbriefschreiber von solchen Ängsten frei sind.
Dann muss man versuchen, seine Indikatoren aufmerksam zu betrachten. Man
muss schauen, was das smarte Geld macht und ob es positive Divergenzen
gibt. Unsere Aufgabe ist das Setzen von Leitplanken. In unserer
Tagesausgabe vom 4. Juni schrieben wir: "Ein erstes Tief ist keine Frage
von Monaten oder Wochen, sondern von Tagen." Die OEX-Put-Call-Ratio
verhielt sich bullish, der McClellan Oszillator bildete eine positive
Divergenz aus. Es war angerichtet. Seit dem 13. Juni halten wir unsere
bullishe Einschätzung für die Aktienmärkte aufrecht.
Wir beachten das Wahljahresmuster, dem man in diesem Jahr recht gut folgen
konnte. Verfolgen Sie in unserer handelstäglichen Frühausgabe, ob sich das
Wahljahresmuster (folgender Chart) weiterhin durchsetzen kann und wie sich
unsere Indikatoren entwickeln.
Für den Zeitraum Mitte August bis Anfang September rechnen wir mit der
Ausbildung eines Hochpunktes, der zu einer mehrwöchigen Korrektur führen
sollte. Antizipieren Sie die Entwicklung der Finanzmärkte mit Hilfe
unserer handelstäglichen Frühausgabe.
Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest
P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter
www.wellenreiter-invest.de
|